Montag, 10. September 2012

Kingdoms and Lords



Wer mit dem Smartphone spielt, kommt an den Titeln von Gameloft nicht vorbei. Mit "Kingdoms & Lords" möchte ich ein aktuelles Handyspiel des Branchenriesen vorstellen. Das Spiel hat in kurzer Zeit die Charts des Play Stores erobert. Ob zu Recht oder nicht, erfahrt ihr im Artikel.

Das Spielprinzip vom Kingdoms & Lords ist eine Mischung aus Aufbau- und rundenbasierter Militärstrategie. Zunächst gilt es eine mittelalterliche Siedlung zur prosperierenden Metropole auszubauen. Die Produktion von Nahrung und Resourcen wie Holz, Metall und Tuch und das Einsammeln von Steuergeldern stellen den wirschaftlichen Teil dar. Jede einzelne Aktion kostet dabei Energie die nur begrenzt zur Verfügung steht, sich aber mit der Zeit wieder auflädt. Mit dem Geld und den produzierten Resourcen ist man  in der Lage Truppen zu rekrutieren und auszubilden. Mit diesen Truppen kann man im  Rahmen einer Einzelerspielerkampagne das Königreich von Barbaren, tyranischen Baronen, dunklen Mönchen und anderen finsteren Gesellen befreien. Daneben gibt es die Möglichkeit über Facebook und das Gameloft-eigene Netzwerk Gameloft LIVE! gegen andere Spieler anzutreten und sich in einer Liga nach oben zu kämpfen.

Das Spiel sieht auf den ersten Blick vielversprechend aus. Die Grafik ist im Comic-Look gehalten und nett anzuschauen. Es gibt zahlreiche Herausforderungen, mit der Einzelspielerkampagne, den Missionen ("Sammle 100 Holz", "Erreiche 500 Einwohner", "Hilf einen Freund" etc.), den Kämpfen gegen andere Spieler und den zusätzlichen Achievements in der Ruhmeshalle ist man eine ganze Weile beschäftig. Trotzdem hat das ganze einen faden Beigeschmack bzw. einen großen Haken: Das Gameloft-typische Free-To-Play-Modell. Wie die meisten Gameloft-Spiele ist auch "Kingdoms & Lords" zunächst kostenlos. Wer im Spiel schneller vorankommen möchte, kann echtes Geld in die Spielwährung Diamanten investieren. Gegen Diamanten bekommt man dann alles: Nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern auch Energie um länger spielen zu können, bessere Gebäude die mehr Resourcen und Steurgelder produzieren, Truppen die ohne Ausbildung sofort zur Verfügung stehen, Magiekarten um sich in Kämpfen Vorteile zu verschaffen. Eigentlich gibt es keine Herausforderung die sich nicht mit Diamanten bzw. echtem Geld leichter meistern lässt. Insbesondere die interne Liga, bei der sich Spieler miteinander messen, verliert dadurch komplett an Reiz. Hier bestimmt im Endeffekt nur der Geldbeutel über Sieg oder Niederlage.

Und wer tatsächlich bereit ist in Diamanten zu investieren, kommt auch nicht sonderlich billig dabei weg. Eine einzelne höherwertige Einheit (z.B. Krieger oder Paladin) kostet 20 Diamenten und für 40 Diamenten bezahlt man im In-Game-Shop aktuell 3,99 EUR. Wer tatsächlich regelmäßig Diamanten kauft, überschreitet wahrscheinlich sehr schnell die Grenze 40 bis 60 EUR, die ein Vollpreis-Spiel für PC und Konsole kosten würde und bekommt dafür im Gegenzug auch noch deutlich weniger Spielinhalt geboten. "Kingdoms & Lords" ist ein typischer Vertreter des aktuellen Free-to-Play-Hypes. Böse Zungen bezeichnen dieses Spielprinzip auch als "Pay-To-Win" und ich finde das trifft es auch sehr gut. Ich selber würde für ein solches Spiel gerne 4,99 EUR bezahlen, wenn es dafür echte Herausforderungen und faire Bedingungen bieten würde. "Kingdoms & Lords" werde ich wohl oder übel bald wieder deinstallieren und um Gameloft-Spiel mache ich in nächster Zeit auch erstmal einen Bogen.


Der Ladebildschirm von Kingdoms & Lords

Unsere mittelalterliche Siedlung wächst und gedeiht

In der Kaserne wird die Infanterie ausgebildet

Waffenmeisterin Lisa zeigt uns ihre Heimat

Missionen gibt es in Hülle und Fülle

Das Kämpfe werden Runde um Runde ausgefochten




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